Häufige Fragen
Die beiden am besten erforschten Cannabinoide sind Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC). Sie könnten nach bisherigen Erkenntnissen dazu beitragen, Symptome wie Impulsivität und Hyperaktivität zu lindern.
Es gibt wissenschaftliche Studien, die sich mit der Anwendung von medizinischem Cannabis bei ADHS beschäftigen. So zeigt eine Studie aus dem Jahr 2017, dass ein Cannabis-Spray (Sativex) Hyperaktivität und Impulsivität verbessern kann.13 Die Studienlage ist derzeit jedoch noch zu dünn, um eine abschließende Empfehlung auszusprechen.
Eine Therapie mit medizinischem Cannabis bei ADHS sollte immer mit dem behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin abgestimmt werden. Die Sicherheit von Cannabinoiden zur Behandlung von ADHS hängt unter anderem von der Zusammensetzung der Cannabinoide, der Dosierung und der individuellen Reaktion der Patientinnen und Patienten ab. Langzeitstudien zur Sicherheit fehlen bisher.
Medizinisches Cannabis kann eine Alternative für Patientinnen und Patienten sein, die auf ADHS-Medikamente nicht ansprechen oder unter starken Nebenwirkungen leiden. Dies sollte immer in Abstimmung mit der Ärztin oder dem Arzt entschieden werden.
Sowohl die Art der Verabreichung als auch die Dosierung sollten individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt und mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprochen werden. Beispielsweise können Cannabis-Extrakte zum Einnehmen oder Cannabis-Blüten zum Inhalieren eingesetzt werden.
Die Meinungen der Expertinnen und Experten zur Verwendung von medizinischem Cannabis bei ADHS gehen auseinander. Einige sehen ein mögliches therapeutisches Potenzial, insbesondere wenn herkömmliche Medikamente nicht wirken. Andere sind aufgrund der bislang begrenzten wissenschaftlichen Evidenz eher zurückhaltend und weisen auf mögliche Risiken hin.