Der THC-Speicheltest dient dem Nachweis, ob Cannabis kürzlich angewendet wurde. Denn THC verbleibt nur wenige Stunden bis maximal acht Tage im Speichel – je nach Konsumform und -häufigkeit. Die Tests sind einfach durchzuführen, kommen etwa bei Verkehrskontrollen oder im Arbeitsumfeld zum Einsatz und gelten als schwer manipulierbar. Allerdings ist ihre Zuverlässigkeit begrenzt – insbesondere im Vergleich zu Bluttests. Wirklich negativ bleibt der Test nur bei aktuellem Verzicht auf THC.
Mithilfe eines THC-Speicheltests kann überprüft werden, ob eine Person kürzlich Cannabis angewendet hat. Die psychoaktive Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) gelangt nach der Anwendung, zum Beispiel durch Inhalieren, direkt in den Mundraum. Es haftet an der Mundschleimhaut und ist dort für einige Stunden nachweisbar. Dabei reagiert der Test nur auf THC selbst und nicht auf die Abbauprodukte wie THC-COOH, die im Körper entstehen, wenn THC verarbeitet wird.
Beim THC-Speicheltest wird ein Stäbchen mit einem kleinen Schwämmchen (Teststäbchen) in den Mund eingeführt, das den Speichel aufsaugt. Anschließend wird das Stäbchen in ein Auswertungsgerät gesteckt oder hat einen kleinen integrierten Teststreifen, der farblich reagiert.
Die Tests sind auf bestimmte Konzentrationen geeicht (THC pro Milliliter Speichel), die rechtlich relevant sind. Liegt die Konzentration von THC über diesem Wert, zeigt der Test ein positives Ergebnis an. Einige moderne Geräte speichern das Ergebnis digital oder geben es sofort über ein kleines Display aus.
Neben dem THC-Speicheltest gibt es weitere Möglichkeiten, um THC nachzuweisen. Darin unterscheiden sich die Testmethoden:
Haartest: Da sich THC-COOH in den Haaren ablagert und dort über einen Zeitraum von mehreren Monaten nachweisbar bleibt, kann eine Haaranalyse zur Beurteilung des langfristigen Anwendungsverhaltens herangezogen werden. Allerdings wird der Bluttest in der Regel dem Haartest vorgezogen.
Da der THC-Speicheltest nur anzeigt, ob eine Person in den letzten Stunden Cannabis angewendet hat, kommt er zum Einsatz, um akute Beeinträchtigungen festzustellen. Häufige Anwendungsgebiete sind unter anderem:
Sportveranstaltungen: Bei Leistungssportler:innen sind Dopingkontrollen üblich. Dabei zählt THC in manchen Fällen als verbotene Substanz, wenn es kurz vor dem Wettkampf verwendet wurde.
THC erreicht den Speichel abhängig davon, wie es angewendet wird. Beim Inhalieren gelangt das THC direkt in den Mund und ist sofort in hohen Konzentrationen nachweisbar. Ein Speichel-Schnelltest kann die Substanz deshalb bereits unmittelbar danach feststellen.
Bei Edibles (essbaren Cannabis-Produkten) wird THC erst im Verdauungstrakt freigesetzt. Der Speicheltest reagiert hier meist deutlich später oder gar nicht. Da wenig bis kein THC direkt im Mundraum landet, ist ein positives Ergebnis selten.
Die einmalige oder gelegentliche Anwendung von Cannabis ist in der Regel noch nach wenigen Stunden bis maximal einem Tag im Speichel nachweisbar. Hingegen kann THC bei mehrmaliger Nutzung in der Woche um die 30 Stunden in der Mundhöhle verbleiben. In extremen Fällen und bei sehr häufiger Anwendung kann THC sogar noch bis zu acht Tage lang festgestellt werden.1, 2
Der THC-Speicheltest kann unter den zuvor genannten Bedingungen relativ zuverlässig nachweisen, ob eine Person kürzlich Cannabis angewendet hat. Allerdings ist der Test nicht so zuverlässig wie ein Bluttest. In einigen Fällen kann es auch zu folgenden Ergebnissen kommen:
Falsch-negatives Ergebnis: Der Test ist negativ, obwohl THC angewendet wurde. Das kann der Fall sein, wenn zum Beispiel durch Trinken oder Essen nicht mehr ausreichend THC im Speichel vorhanden ist.
Im Grunde ist es nicht möglich, einen THC-Speicheltest zu manipulieren. Weder die Zähne putzen noch viel Wasser trinken können das in den Schleimhäuten haftende THC entfernen. Das Gleiche gilt für Mundspülungen oder Kaugummis. Auch hier ist der Effekt nicht stark genug. Moderne Tests können trotzdem THC nachweisen. Deshalb ist das Einzige, was wirklich hilft, damit ein Test nicht positiv ausfällt, der Verzicht auf Cannabis.
THC ist im Speichel je nach Anwendungsverhalten zwischen wenigen Stunden und maximal acht Tagen nachweisbar. Bei häufiger Anwendung kann es deutlich länger im Mundraum bleiben als bei gelegentlicher Anwendung.
Der Test wird mit einem Schwämmchen durchgeführt, das Speichel aufnimmt und diesen auf THC-Konzentrationen prüft. Er kann die kürzliche Anwendung anzeigen, ist aber weniger zuverlässig als ein Bluttest und kann falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse liefern.
Eine Manipulation des Tests ist praktisch nicht möglich, da THC in der Mundschleimhaut haftet. Weder Zähneputzen, Wassertrinken noch Mundspülungen oder Kaugummis können ein positives Ergebnis sicher verhindern.
Ja, bei auffälligem Verhalten im Straßenverkehr wird der THC-Speicheltest häufig eingesetzt. Ein positives Ergebnis führt in der Regel zu einem genaueren Bluttest.
Der Speicheltest weist nur aktives THC und kürzliche Anwendung nach, während der Urintest das Abbauprodukt THC-COOH nachweist, das deutlich länger im Körper bleibt. Deshalb eignet sich der Urintest eher zum Nachweis von regelmäßiger Anwendung.
Da keine Methode den Test zuverlässig manipulieren kann, bleibt nur der Verzicht auf Cannabis als sichere Vorbereitung. Trinken, Zähneputzen oder Mundspülungen haben keinen ausreichenden Einfluss auf das Ergebnis.