CBD-Öl ist in verschiedenen Konzentrationen frei erhältlich – sofern es aus Nutzhanf stammt und weniger als 0,2 % THC enthält.Hingegen ist medizinisches CBD verschreibungspflichtig und unterliegt strengen Qualitätsstandards. Bei CBD-Ölen kann die Qualität jedoch stark schwanken, da es keine Herstellungsrichtlinien gibt. Zudem basiert die Studienlage zu potenziellen Wirkungen überwiegend auf medizinischem CBD – nicht auf CBD-Ölen. Auch wenn es sich bei CBD-Öl um ein „Naturprodukt“ handelt, können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auftreten.
CBD-Öl ist ein Extrakt aus Cannabidiol (CBD), das in einem Trägeröl gelöst ist. Es wird aus Nutzhanf gewonnen und verursacht keine berauschende Wirkung. Das Öl ist in verschiedenen CBD-Konzentrationen frei erhältlich, beispielsweise in Apotheken oder Online-Shops.
Die Prozentangabe auf einem CBD-Öl (z. B. 5 %, 10 % oder 20 %) zeigt, wie viel CBD im Öl enthalten ist, bzw. wie hoch konzentriert das Produkt ist. So enthält ein 10-ml-Fläschchen mit 5 % CBD insgesamt 500 mg Cannabidiol, bei 10 % entsprechend 1000 mg. Je höher die Konzentration, desto stärker ist das Öl dosiert.
Die Nutzhanf-Pflanzen werden nach der Ernte getrocknet und anschließend leicht erhitzt, um die inaktiven Cannabinoidsäuren in ihre aktive Form (z. B. CBD) zu überführen. Um schließlich das CBD zu extrahieren, wenden Hersteller in der Regel eines der folgenden Extraktionsverfahren an:
Hierbei wird CBD mittels eines Lösungsmittels (z. B. Ethanol) aus dem Pflanzenmaterial gelöst. Das Verfahren ist kostengünstig, jedoch können Rückstände im Extrakt verbleiben, wenn Hersteller nicht sauber arbeiten. Zudem werden oft Bitterstoffe und Chlorophyll mitextrahiert, was zu dunkler Farbe und intensivem Geschmack führt. Einige Hersteller filtern das Chlorophyll jedoch heraus, sodass das Öl eine helle gelbliche Farbe besitzt und der Geschmack eher an frisches Heu erinnert.
Das deutlich teurere Verfahren nutzt Kohlenstoffdioxid (CO₂), um CBD aus dem Pflanzenmaterial zu lösen. Anschließend werden Wachse und unerwünschte Stoffe wie Chlorophyll herausgefiltert (Winterisierung). Das Ergebnis ist ein CBD-Extrakt, der mit einem schonenden Verfahren ohne den Einsatz von Lösungsmitteln gewonnen wurde.
Nach der Extraktion wird der CBD-Extrakt in ein Trägeröl (z. B. Hanfsamenöl, MCT-Öl) eingebracht. Das verbessert die Dosierbarkeit und die Aufnahme im Körper, da Cannabinoide fettlöslich (lipophil) sind. Das Trägeröl dient also auch als Transportmittel, damit der Darm den CBD-Extrakt besser aufnehmen und in das Blut abgeben kann.
Zwischen dem Vollspektrum- und Breitspektrum-CBD-Öl gibt es folgende Unterschiede:
Das Breitspektrum-CBD-Öl (Broad-Spectrum) ist THC-frei. Um das THC herauszufiltern, nutzen Hersteller meist die Flash-Chromatographie. Dies ist ein Trennverfahren zur Isolierung und Aufreinigung unterschiedlicher Substanzen.
CBD-Öl ist für Verbraucher:innen legal, wenn es aus Nutzhanf stammt und weniger als 0,2 % THC enthält. Die rechtliche Lage für Besteller und Verkäufer ist hingegen wesentlich komplizierter, denn bei den Produkten handelt es sich weder um ein Arzneimittel noch um ein Nahrungsergänzungsmittel.
CBD wird als neuartiges Lebensmittel („Novel Food“) eingestuft. Deshalb werden vor dem Verkauf eine Sicherheitsprüfung und eine Zulassung benötigt. Zwar wurden von Herstellern in den letzten Jahren mehr als 100 Anträge bei der European Food Safety Authority (EFSA) eingereicht, bislang wurde jedoch keine einzige Zulassung erteilt.1
Das bedeutet nicht, dass CBD-Öle illegal sind, sondern dass sie nicht „verkehrsfähig“ sind. Im Grunde dürften die Produkte also nicht verkauft werden. Einige Hersteller und Verkäufer umgehen dies jedoch, indem sie ihre Produkte beispielsweise als „Aromaöl – nicht für den Verzehr geeignet“ oder als „kosmetisches Mundöl“ verkaufen.
Medizinisches CBD ist verschreibungspflichtig und kann als ölige Lösung oder in Form von CBD-reichen Cannabis-Blüten auf einem Rezept verordnet werden. Hingegen ist frei käufliches CBD-Öl kein Arzneimittel und unterscheidet sich wie folgt zu medizinischem CBD:
In Studien wird kein CBD-Öl verwendet, sondern ausschließlich medizinisches CBD bzw. in der Regel synthetisches CBD. Die aktuelle Studienlage zur potenziellen Wirkung von CBD ist uneinheitlich. Bislang gibt es lediglich bei bestimmten schweren Epilepsie-Formen klare Hinweise, dass CBD therapeutisch nützlich sein kann.2
Darüber hinaus könnte das Cannabinoid in der Lage zu sein,
Die meisten Studien wurden bisher nur im Labor oder an Tieren durchgeführt, sodass die Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar sind. Es fehlt noch an großen, gut gemachten Studien am Menschen, um eindeutige Wirkaussagen treffen zu können.
CBD-Öle sollen gegen allerlei Beschwerden helfen, wie zum Beispiel bei Ängsten und innerer Unruhe, Schlafstörungen, Schmerzen, Entzündungen, Migräne und viele weitere. Es gibt jedoch aus den zuvor genannten Gründen keine wissenschaftlichen Beweise dafür oder dagegen.
Zu beachten ist, dass CBD Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auslösen kann. Diese sind aus Studien mit hochdosiertem CBD bekannt und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch CBD-Öle unerwünschte Wirkungen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten können.
Berichtet wurden u. a. von:7, 8
Mundtrockenheit
Schläfrigkeit oder Schlafstörungen
Appetitlosigkeit
Magen-Darm-Beschwerden
Blutdruckabfall
Studien legen zudem nahe, dass CBD den Augeninnendruck erhöhen kann, weshalb Anwender:innen mit einem Glaukom die Einnahme ärztlich abklären sollten.9 Das Gleiche gilt für Personen, die unter einer Lebererkrankung leiden, da Studien Hinweise darauf geliefert haben, dass CBD in sehr hohen Dosen der Leber schaden können.10, 11
CBD kann in der Leber bestimmte Enzyme beeinflussen, die dafür zuständig sind, Medikamente abzubauen. Wenn diese Enzyme durch CBD verlangsamt oder blockiert werden, kann ein Medikament länger oder stärker im Körper wirken als gewollt oder umgekehrt schwächer wirken.
Bei der Anwendung von CBD und Medikamenten kann es also zu unerwünschten Nebenwirkungen oder Wirkungsverlust kommen. Deshalb ist es wichtig, vor der Einnahme von CBD mit einer Ärztin oder einem Arzt zu sprechen, besonders wenn regelmäßig Arzneimittel eingenommen werden.
Laut einer Studie sollen unter anderem folgende Medikamente nicht mit CBD kombiniert werden:13
Es existiert ein riesiges und kaum zu überblickendes Angebot an CBD-Ölen. Ob es sich um ein qualitativ hochwertiges Produkt handelt, ist nicht leicht zu erkennen. Hinweise auf Qualität sind vor allem:
Bislang gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirkweise von CBD-Öl, da es sich nicht um ein standardisiertes Produkt handelt. Das bedeutet, dass die Qualität enorm schwanken kann. Studien, die mit medizinischen CBD durchgeführt wurden, lassen sich nicht auf frei käufliche CBD-Öle übertragen.
Grundsätzlich sollte man sich in Bezug auf die Dosierung an die Vorgaben der Hersteller halten.
CBD-Öle sind legal, wenn sie aus Nutzhanf-Pflanzen hergestellt wurden und weniger als 0,2 % THC aufweisen.
Allgemein wird angegeben, dass ein Effekt innerhalb von 30 bis 90 Minuten eintreten kann. Jeder Körper reagiert jedoch anders, zudem variiert der Wirkungseintritt je nach Applikationsform.
Nebenwirkungen können auftreten, darunter Mundtrockenheit, Müdigkeit, niedriger Blutdruck, Appetitverlust sowie Magen-Darm-Probleme.
Ein qualitativ hochwertiges CBD-Öl wird aus Bio-Nutzhanf mittels CO₂-Extraktion gewonnen. Dabei sollten Hersteller aktuelle Laboranalysen zur Verfügung stellen, aus denen der genaue Cannabinoid-Gehalt hervorgeht und dass das Produkt frei von z. B. Verunreinigungen und Pestiziden ist.